Gärtnern auf kleinstem Raum

Auch auf kleinen Balkonen kannst du Obst, Gemüse oder Kräuter anbauen. Die Pflanzen sollten dafür vor allem eines sein: robust und ertragreich. Tomaten, Radieschen, Kohlrabi, Basilikum, Erdbeeren und Salat fühlen sich auch in Töpfen, Kästen und Kisten wohl.

So kannst du sie entweder direkt in deine Balkonkästen pflanzen oder du baust dir ein Mini-Hochbeet aus einer Obstkiste, eine Kräuterspirale oder ein kleines Hochbeet einfach selbst.

Auch Chilischoten und Paprika lieben die Sonnenseite des Lebens und sind somit gut für den Südbalkon geeignet. Sie benötigen den warmen Standort, um die gewünschte Schärfe zu entwickeln und besonders fruchtig zu werden.

Radieschen keimen schnell nach der Aussaat und sind schon nach wenigen Wochen bereit für die Ente. Je nach Sorte können sie bereits ab Anfang März bis August im Freien ausgesät werden. Sie gedeihen im Gemüsebeet, Hochbeet, aber auch in Töpfen und Balkonkästen.

Salat wächst ebenfalls schnell und gut im Halbschatten. Auch Snackgurken und Feuerbohnen gehören zu den schnell wachsenden Gemüsearten. Mithilfe eines Rankgitters gewinnen sie rasch an Höhe und können zeitig geerntet werden.

Bei den Obstarten für Terrasse und Balkon liegen Erdbeeren ganz vorn. Erdbeeren bevorzugen einen sonnigen, nicht zu windigen Standort – zahlreiche leckere Sorten gedeihen problemlos in kleineren Pflanzgefäßen. Monatserdbeeren, auch „immertragende“ Erdbeeren genannt, tragen ihre kleinen und süßen Früchte sogar bis in den Oktober hienein.

Dabei sollten sie regelmäßig (mit Regenwasser) gegossen werden. Staunässe sollte dabei vermieden werden, da sie ansonsten Schimmel ansetzen könnten. Die Pflanzen freuen sich alle zwei Wochen über etwas organischen Flüssigdünger. Gute Nachbarn für Erdbeeren sind unter anderem Buschbohnen, Kopfsalat, Lauch, Radieschen, Spinat und Zwiebeln – ein ungeliebter Nachbar ist Kohl.

Neben der Platzersparnis auf dem Balkonboden und der komfortablen Ernte haben Blumenampeln als Pflanzgefäß für Erdbeeren viele Vorteile. Ihre Triebe und Früchte berühren nicht die Erde, weil sie in der Luft baumeln. So bleiben die Früchte sauber, schimmeln nicht und stehen nicht auf der Speisekarte von Schnecken.

Achte beim Einpflanzen der Jungpflanzen darauf, dass das Herz der Pflanze nicht mit Erde bedeckt ist und leicht aus dem Substrat herausschaut. Gut geeignet als Substrat ist ein Gemisch aus Gemüseerde und Sand.

Tipp: Die Blüten der Erdbeeren sind nicht nur essbar, sie sind auch ein Magnet für Bienen und Hummeln. Die fleißigen Insekten leisten wichtige Bestäubungsarbeit und sorgen so für viele saftige Früchte.

Kräuter benötigen wenig Platz und können auch auf kleinster Fläche angepflanzt werden. Ein Klassiker ist das Basilikum. Ein sonniger Standort sorgt für konstante Wärmezufuhr und macht das Kraut aromatischer. Die Blätter solltest du nicht einzeln abzupfen, sondern die Triebspitzen knapp über einer Blattverzweigung abschneiden. Das regt zum Austrieb junger Blätter an, verzögert die Blüte und damit das Wachstum herber, zäher Blätter.

Neben heimischen Kräutern wie Petersilie und Schnittlauch sind auch mediterrane Arten wie Salbei, Oregano, Rosmarin und Thymian für den Balkon geeignet. Sie verkraften auch längere Trockenzeiten und benötigen wenig Platz für ihre Wurzeln. Manche Kräuter, wie der Thymian, sind sogar winterhart.

Auch für winzige Gärten, Balkone und Terrassen gibt es Obstsorten, die klein bleiben und trotzdem reichlich Früchte tragen. Das Besondere an den sogenannten Obstzwergen ist die Aufzuchtform: Durch eine spezielle Veredelung können sie dauerhaft in Kübeln gehalten werden und behalten eine kleine Krone. Das Einzige, was das "Zwergenobst" benötigt, ist viel Sonnenlicht und ein regelmäßiger Rückschnitt. Erhältlich sind die Sorten Apfel, Birne, Kirsche, Aprikose, Nektarine, Pflaume und Pfirsich, ebenso Beerensträucher wie Johannis- und Stachelbeere.